polis 02/2025: EUPHORIE

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Beschreibung

Wir leben in herausfordernden Zeiten – umringt von zahlreichen Aufgaben, Herausforderungen und Fragen. Überforderung und Unsicherheit sind unsere steten Begleiterinnen. Wenig hilfreich, aber omnipräsent: Unsere Kompetenzen reichen nicht mehr aus, wir können nicht mehr Schritt halten mit der Geschwindigkeit, in der sich Systeme, Prozesse, Welt verändern. Gibt es da noch Anlässe für Euphorie? Alles eine Frage der Haltung. Doch beginnen wir mit den Basics.

Im Altgriechischen bedeutete Euphorie ursprünglich „die Fähigkeit, etwas leicht zu tragen oder zu ertragen“, „Fruchtbarkeit“ und „gute Ernte“. Erst später wandelte sich der Begriff hin zu der Beschreibung eines emotionalen Zustandes. Unter Euphorie verstehen wir heute eine zeitweilige übersteigert heitere und zuversichtliche Gemüts- bzw. Hochstimmung, optimistische Begeisterung – ja, eine fast schon rauschhafte Freude. Ich bin mir sicher, wir kennen es alle: Das euphorische Gefühl, dass uns alles gelingen kann! Auslöser hierfür können Menschen, Situationen, bestimmte Substanzen und Erlebnisse sein, aber – und das ist ganz wichtig – auch schon das Nachdenken über Gutes und Erstrebenswertes. Was also, wenn wir ganz gezielt beginnen, in unserem Leben (Umfeld) nach genau diesen positiven Auslösern für Euphorie zu suchen – und unsere Aufmerksamkeit auf diese richten, anstatt uns von jenen dämpfen, ausbremsen und teils sogar stoppen zu lassen, die genau das gegenteilige Gefühl befeuern? Würde für uns bedeuten, die Perspektive zu wechseln und uns zu öffnen: weg von Gegenwarts- und Zukunftsangst und Weitermachen-wie-gewohnt hin zu Zukunftslust, Utopienmut und Experimentierfreude. Welch wunderbare Kraft in dieser von Euphorie gelenkten Haltung liegt, erleben wir – wenn nicht in uns selbst – wenn wir auf Menschen treffen, die sich genau hierdurch auszeichnen: durch ihre Lust auf Neues und Veränderung, ihren Mut für Unbekanntes und ihre Freude Gegebenes inkl. sich selbst immer wieder zu hinterfragen und anzupassen. Und ich bin mir sicher, jede:r von Ihnen kennt mindestens eine Person, die genau diese Energie versprüht.

Welch Potenzial dies für die Gestaltung unserer Städte birgt, liegt auf der Hand – und auch unsere Gastautorin Doris Sibum fokussiert dies in ihrem Artikel: Ohne Euphorie wäre es wohl kaum möglich gewesen, Konzepte wie „Superblocks“ oder die „15-Minuten-Stadt“ zu denken UND auch tatsächlich umzusetzen. Ich denke, es braucht diejenigen, die mutig oder gar übermutig genug sind, ihre Visionen in den Ring zu werfen; wissend, dass sie sich damit selbst in eine Position begeben, die sie nicht mehr rückgängig machen können. Denn meist werden solche Pionier:innen und große Denker:innen verstanden wie das Leben selbst – rückwärts. Was heute noch unvorstellbar ist, ist morgen Alltag und wird übermorgen wieder infrage gestellt – im Sinne der Weiterentwicklung. Laut Doris Sibum liegt die Kunst letztlich darin, kreative Euphorie und zupackende Begeisterung miteinander zu verbinden. Dies gelingt, wenn die verschiedenen Kompetenzen der Menschen erkannt und wertgeschätzt werden und sich im gemeinschaftlichen Handeln für unsere Städte von heute, morgen und übermorgen widerspiegeln.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,5 kg
Jahr

2025